Zufriedenheit überwiegt in der Turniernachlese
Fazit der Jugend-SRA-Vorsitzenden Gaby Schmitz und den Chef-Bundestrainern
19.12.2011 - Ein zufriedenes Fazit zogen sowohl die Bundestrainer als auch die Jugend-Schiedsrichterreferentin. Die Vorsitzende des Jugend-SRA, Gaby Schmitz, und ihre neun Kollegen bei der Betreuung und Führung der insgesamt 22 anwesenden Nachwuchsschiedsrichter, konnten nach Turnierende immerhin die Hälfte der Teilnehmer hochstufen. Elf wurden in den Kreis der DHB-Jugendschiedsrichter aufgenommen und dürfen künftig mit Nominierungen zu Deutschen Meisterschaften rechnen. „Die anderen, die das diesmal noch nicht geschafft haben, werden bei den Vorrunden im Feld-Länderpokal 2012 ihre nächste Chance bekommen“, sagt Schmitz. Die Kölnerin konnte nach zwei intensiven Tagen mit 57 Spielen guten Gewissens sagen, dass alle Partien ordentlich von den jungen Unparteiischen über die Bühne gebracht wurden: „In der Breite war das völlig in Ordnung. Wir hatten nur bei einem einzigen Spiel mit einer Gelben Karte gegen einen etwas sehr emotional reagierenden Trainer etwas Theater.“ Bei den von den Landesverbänden für die Berlin-Reise nominierten Schiedsrichtern seien zwar logischerweise Leistungsunterschiede , aber „kein einziger Totalausfall“ dabei gewesen, so Schmitz. Immerhin kamen alle Teilnehmer auf mindestens fünf Einsätze, so dass dann auch das neue Bewertungssystem genügend zur Anwendung kommen konnte und die besten Schiris auch mit der Leitung der Finalspiele beauftragt werden konnten.
Jamilon Mülders lobt "Hallenfuchs" Jörg Wehrmeister
Die beiden verantwortlichen Nachwuchsbundestrainer sahen in Berlin über die zwei Turniertage hinweg mehr Licht als Schatten. Jamilon Mülders sprach für den männlichen Bereich von einem „sehr anständigen Länderpokalniveau“. Da habe es in der Vergangenheit „schon Schlechteres, aber auch schon Besseres“ gegeben. Eine ähnlich differenzierte Aussage traf Mülders auch für die anwesenden Kaderspieler: „Da gab es keine Ausreißer nach unten, aber auch keine großen neuen Erkenntnisse.“ Herausheben wollte der Großbeerener drei Spieler, die sich leistungsmäßig von der breiten Masse abhoben: Max Godau (Niedersachsen), Marc Buse und Timm Herzbruch (beide West).
Den Pokalsieg für Niedersachsen bezeichnete Jamilon Mülders als „verdiente Angelegenheit“. Die NHV-Auswahl habe einmal mehr „kreativ und pfiffig“ agiert, was der Bundestrainer hauptsächlich dem Coach Jörg Wehrmeister auf die Fahnen schreibt: „Das ist ein echter Hallenfuchs, macht einen guten Job und bringt Jahr für Jahr eine starke, stimmige Mannschaft hervor.“
Tempo und Siegeswillen erfreuten Marc Herbert
Marc Herbert sah im weiblichen Bereich „viele Spiele auf gutem Niveau, geprägt von Tempo und Siegeswillen“. Gefreut hat den Bundestrainer, dass sich die Tendenz weg vom Sicherheits- und Destruktivhockey hin zum mutigen Suchen des Torabschlusses fortgesetzt hat. „Viele Teams haben Manndeckungssysteme gespielt, dadurch kam es auch zu vielen Eins-gegen-Eins-Situationen. Das brauchen wir im Hinblick auf die internationale Ebene.“
Mit Hamburg, West, Bayern und Baden-Württemberg hätten zurecht die besten Mannschaften auf den ersten vier Plätzen gelegen, und auch den Turniersieg von Hamburg fand Marc Herbert angemessen: „Sie haben Topleute und auch eine sehr gute Breite. Dadurch können sie das Tempo hochhalten und ohne großen Qualitätsverlust durchwechseln. Dazu kam das nötige Selbstbewusstsein in den entscheidenden Situationen.“
Wie viele andere Beobachter war auch der Bundestrainer verblüfft vom Abschneiden des Gastgebers und Pokalverteidigers Berlin. Die BHV-Truppe verlor diesmal ihre sämtlichen fünf Turnierauftritte, sogar gegen den kleinen Nachbarn Brandenburg. Konsequenz: Abstieg in die zweite Leistungsgruppe im kommenden Jahr. „Das war schon eine klare Überraschung. Berlin ist einfach nicht in seinen Rhythmus gekommen, auch die Kaderspieler haben nicht die Leistung gebracht“, so Herbert.
Horst-Korber-Zentrum "die beste Location für diese Turniere"
Ein großes Lob sprach Marc Herbert für den Austragungsort aus: „Das Horst-Korber-Zentrum mit seinen drei Spielfeldern ist für dieses Mammutturnier einfach die beste Location in Deutschland. Und zur idealen Halle kommt mit den Verantwortlichen des Berliner Hockey-Verbandes noch ein gutes, eingespieltes Organisationsteam dazu.“
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